Über uns

Das Berlin Institut für Partizipation (bipar) arbeitet seit August 2017 im Haus der Demokratie. Es ist politisch unabhängig und engagiert sich für die partizipative Weiterentwicklung unserer demokratischen Gesellschaft. Das bipar vertritt einen umfassenden Partizipationsbegriff, der neben unterschiedlichen Formen der Bürgerbeteiligung auch Formen direkter Demokratie, eine moderne Ausgestaltung der repräsentativen Willensbildung und eine Belebung der politischen Alltagskultur umfasst.

Wie wir arbeiten

Ziel des Instituts ist eine Weiterentwicklung der partizipativen Kultur im Rahmen einer starken und vielfältigen Demokratie. Die Mitglieder des Instituts gehören verschiedenen politischen Strömungen des demokratischen Spektrums an. Sie sind davon überzeugt, dass die Akzeptanz und Zukunftsfähigkeit der repräsentativen Demokratie entscheidend davon abhängt, wie es dieser gelingt, die Menschen in unserem Land nachhaltig und umfassend an der politischen Willensbildung zu beteiligen. Rechtsträger des Instituts ist die Gesellschaft für Jugend- und Sozialforschung e.V.

Das Institut arbeitet international und partizipativ. Neben dem hauptamtlichen Mitarbeiterstab, der überwiegend aus Politik- und Verwaltungswissenschaftler*innen besteht, wird das Institut von über 170 assoziierten Mitgliedern getragen, die in Arbeits- und Projektgruppen aktiv mitwirken. Alle Mitglieder sind hauptberuflich in Wissenschaft, Verwaltung oder Beteiligungspraxis aktiv, darunter befinden sich zahlreiche Lehrstuhlinhaber und Leiter von Forschungs- und Bildungseinrichtungen aus Deutschland, Österreich, Frankreich, Polen und der Schweiz.

Im Rahmen gemeinsamer Forschungsprojekte, der Entwicklung neuer Studiengänge und in Forschungsbeiräten arbeitet das Institut mit zahlreichen Hochschulen des In- und Auslands zusammen. Darunter u.a. mit der FU Berlin, TU Berlin, HWR Berlin, Universität Stuttgart, Universität Hohenheim, Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde sowie weiteren Hochschulen in Freiburg, Karlsruhe, Koblenz, Münster, Lüneburg, Oldenburg, Landau, Mulhouse (Frankreich), Strasbourg (Frankreich) und Basel (Schweiz).

Netzwerke

Das Berlin Institut für Partizipation ist von Anfang an in zahlreichen Netzwerken der Bürgerbeteiligung und politischen Teilhabe engagiert, teilweise auch aktiv in zentralen Gremien bzw. in koordinierenden Funktionen.

Es ist u.a. Mitglied im Fachverband Bürgerbeteiligung e.V., in welchem zahlreiche Beteiligungspraktiker engagiert sind, gehört zu einem internationalen Netzwerk zu Bürgerhaushalten von Instituten und Organisationen aus mehr als 40 Ländern, engagiert sich im deutschen Open Government Netzwerk und ist Mitbegründer des bundesweiten Kompetenzzentrums Bürgerbeteiligung.

Seit 2018 koordiniert das Institut die 2015 auf Initiative der Bertelsmann-Stiftung entstandene Allianz Vielfältige Demokratie, in der über 250 Vordenkende aus Verwaltung, Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene tätig sind. Sie verfügen über Kompetenzen und Praxiserfahrungen zur repräsentativen, direktdemokratischen oder dialogorientierten Partizipation. Sie sind Multiplikator*innen und verfügen über Einflussmöglichkeiten in ihrem jeweiligen Arbeitsumfeld zur Umsetzung von Lösungen zur Gestaltung der vielfältigen Demokratie. In der Allianz arbeiten Vertreter*innen nahezu aller Bundesministerien und Landesregierungen sowie der Österreichischen Bundesregierung mit.

Publizistik

Das Institut betreibt das führende offene Informationsportal für Beteiligung in Deutschland, in dem über 120 Gastautoren regelmäßig aus Wissenschaft und Praxis berichten. Ein Branchenverzeichnis, eine Methodenrubrik und eine umfangreiche Sammlung von kostenlosen ePapern ergänzen das Angebot.

Außerdem gibt das Institut regelmäßig das KURSBUCH BÜRGERBETEILIGUNG heraus. Es versteht sich als eine Publikation, die stetig den Status quo der Partizipation analysiert. Dazu versammelt das Kursbuch Expert*innen aus Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft, um die gegenwärtigen Entwicklungen darzustellen, einzuschätzen und zu evaluieren. Das Kursbuch verbindet wissenschaftliche Erkenntnisse mit praktischen (Methoden-)Erfahrungen und schlägt eine Brücke zwischen Theorie und Praxis. Es ist damit eine hervorragende Grundlage für die konkrete Planung von Bürgerbeteiligung auf allen Ebenen. Bislang sind vier Ausgaben erschienen. Die fünfte ist in Vorbereitung.

Im institutseigenen Republik Verlag erscheinen regelmäßig weitere Publikationen, Monographien und Forschungsberichte.

Studien und Gutachten

Das Institut hat in den vergangenen Jahren u.a. Studien zur Wirksamkeit von Bürgerbudgets, zu den Auswirkungen von Corona auf die Bürgerbeteiligung sowie zu den Erwartungen von Beschäftigten an interne Mitarbeiterpartizipation realisiert.

Für den Deutschen Bundestag und mehrere Landtage ist das Berlin Institut für Partizipation als Gutachter zu Beteiligungsfragen insbesondere im Rahmen von Infrastrukturvorhaben sowie der Demokratieentwicklung tätig.

Regelmäßig fertigt das Institut im Rahmen von Scoping-Prozessen Akteursgutachten für Ministerien, Stiftungen und andere Institutionen an. Es verfügt in diesem Zusammenhang über eine Datenbank mit über 3.500 Akteuren und Institutionen der Partizipation, eine umfassende Datenbank mit Forschungsinstituten und ihren Arbeitsschwerpunkten, eine Literaturdatenbank sowie die größte und umfassendste Methodendatenbank im deutschsprachigen Raum.

Beratung

Das Institut berät Parlamente, Ministerien, Fraktionen, Kommunen, Unternehmen, Vorhabenträger und Verbände in Fragen der Bürgerbeteiligung, Demokratieförderung und der politischen Teilhabe. Dabei konzentriert es sich auf die strategische Konzeption von Beteiligungsprozessen und -programmen sowie formale Rahmensetzungen und die Beratung bei der Ausschreibung und Auswahl von Beteiligungsdienstleistern.

Seminare und Fortbildungen

Das Institut führt für unterschiedliche Institutionen interne Fortbildungen zu Bürgerbeteiligung durch und haben dazu ein 12-teiliges modulares Fortbildungskonzept erarbeitet, das insbesondere auf institutionelle Beteiligungspraktiker in Kommunen und bei Vorhabenträgern abzielt.

Ergänzt wird dieses Angebot durch individuell abgestimmte Fach- und Kongressvorträge zu allen Facetten der politischen Teilhabe.

Jurys und Wettbewerbe

Mitglieder des Instituts sind in zahlreichen Beiräten und Jurys aktiv, u.a. bei „Ausgezeichnet!“, dem Wettbewerb des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit für vorbildliche Bürgerbeteiligung sowie dem Verwaltungspreis der Österreichischen Bundesregierung.

Das Institut ist Geschäftsstelle des Medienpreises Vielfältige Demokratie sowie der Auszeichnung „Gute Bürgerbeteiligung“ für beispielhafte Beteiligungsprojekte.

Eigene Veranstaltungen

Regelmäßig führt das Institut digitale und analoge Fachtagungen und Konferenzen durch, darunter zahlreiche Fachgespräche mit Wissenschaftlern und Beteiligungspraktikern, aber auch große Kongresse wie zum Beispiel die Jahrestagungen der Allianz Vielfältige Demokratie sowie den jährlichen D³ Kongress #Deutschland #Digital #Demokratie mit über 1.000 Teilnehmenden.

Qualität und Evaluation von Beteiligung

Das vom Berlin Institut für Partizipation gemeinsam mit Praktiker*innen und Wissenschaftler*innen aus acht Hochschulen erarbeitete und seitdem kontinuierlich fortgeschriebene Evaluationsverfahren „Gute Bürgerbeteiligung“ basiert auf einer Interview- und Dokumentengestützten Analyse der Beteiligungspraxis von Kommunen und anderen Institutionen der Beteiligung.

Eingeflossen in dieses Verfahren sind u.a. die Kriterien Guter Beteiligung des Netzwerks Bürgerbeteiligung, der Allianz Vielfältige Demokratie, des Umweltbundesamtes, der Stabsstelle Bürgerbeteiligung der Landesregierung Baden-Württemberg, des Bürgerbeauftragten des Landes Thüringen, des Österreichischen Bundeslandes Steiermark und der OECD.

Das Verfahren ist multiperspektivisch. Es berücksichtigt die Erfahrungen aller Akteure, betrachtet die Strukturen und Prozesse also sowohl aus Sicht der politischen Entscheider, der beteiligten Verwaltung als auch der Bürger*innen. Es untersucht deren Wechselwirkungen und Beiträge sowie deren Wahrnehmungen, Erwartungen und Erfahrungen.

Verhältnis zu Akteuren der Partizipation

Aufgabe des Berlin Instituts für Partizipation ist es, Partizipation in allen gesellschaftlichen Bereichen zu fordern und zu fördern. Dazu stellt das Institut Informationen über Beteiligungsangebote und gelungene Beteiligungsprozesse zur Verfügung. Es publiziert niederschwellige und allgemeinverständliche Informationen auch für bestimmte Zielgruppen mit erschwertem Partizipationszugang (z. B. junge Menschen, Senioren, Migranten). Zudem ist es Ansprechpartner für Beteiligte bei Fragen, Informationsbedarf und Kritik bzw. Konflikten in Beteiligungsverfahren. Das Institut versteht sich ausdrücklich auch als Serviceeinrichtung für Bürger, die Initiative für mehr Partizipation in ihrem konkreten Umfeld ergreifen wollen.

Als advokativer Thinktank bemüht sich das Berlin Institut für Partizipation in besonderem Maße darum, das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer Weiterentwicklung der repräsentativen Demokratie durch robuste partizipative Strukturen zu fördern und macht dazu konkrete Vorschläge für Initiativen, Gesetze und institutionelle Reformen.

Das Berlin Institut für Partizipation arbeitet nicht in Konkurrenz zu den (bislang noch überschaubaren) Hochschulstrukturen. Es betreibt zwar eigene, insbesondere anwendungsorientierte und evaluative Forschung, sieht seine Hauptaufgabe jedoch darin, grundlegende und aktuelle Forschungsergebnisse in den politischen Prozess zu transportieren und so zu mehr, umfangreicherer und besserer Partizipation in der Gesellschaft beizutragen.

Das Berlin Institut für Partizipation berät und unterstützt öffentliche Institutionen als Beteiliger insbesondere bei der Konzeption, Planung und grundsätzlichen Entscheidungsfindung sowie der Auswahl geeigneter Prozesse, Strukturen und Maßnahmen. Es stellt öffentlichen Beteiligern Informationen, Evaluations- und Forschungsergebnisse zur Verfügung.

Deutschland hat eine umfangreiche und differenzierte Verbandskultur. Im Bereich der Stakeholderbeteiligung ist unser politisches System im internationalen Vergleich weit fortgeschritten. Das Berlin Institut für Partizipation versteht sich als Partner der Stakeholder, die mehr und wirkungsvollere Partizipation einfordern und nutzen wollen. Es berät insbesondere bei Fragen effizienter Wahrnehmung von Partizipationsmöglichkeiten, aber auch bei der Entwicklung eigener, interner Beteiligungsstrukturen.

Mitentscheidend für die demokratische Kultur einer Gesellschaft ist auch die Frage, wie es um Partizipation in deren Arbeitswelt bestellt ist. Das Berlin Institut für Partizipation will deshalb bei Entscheidern in der Wirtschaft dafür werben, sowohl nach außen (Kunden, Anlieger, Zulieferer) als auch nach innen (Beschäftigte) partizipative Angebote zu machen. Gerade im Rahmen der Herausforderungen durch eine zunehmend digitalisierte und globalisierte Arbeitswelt ist eine partizipative Unternehmenskultur ein wichtiges Erfolgskriterium auch im Ringen um besonders qualifizierte und engagierte Mitarbeiter.

Das Berlin Institut für Partizipation begrüßt und fördert die Entwicklung einer vielfältigen und kompetenten Dienstleistungsbranche für gelingende Partizipation. Das Institut wird sich ausdrücklich nicht selbst im Bereich der Dienstleistung (z. B. Veranstaltungsmanagement) engagieren, sondern bei Anfragen auf geeignete Dienstleister verweisen. Es entwickelt im Dialog mit Anbieter*innen und Auftraggeber*innen unabhängige und standardisierte Qualitäts-, Auswahl- und Evaluationskriterien.

Arbeitsweise und Struktur

Das Berlin Institut für Partizipation arbeitet gemeinnützig und nicht kommerziell. Es sieht haupt- und ehrenamtliches Engagement als gleichwertig an und integriert es in eine partnerschaftliche Zusammenarbeit. Grundsätzlich steht eine Mitarbeit allen Interessierten offen, die die Ziele des Instituts teilen.

Geschäftsstelle

Die hauptamtlich besetzte Geschäftsstelle mit Sitz im Haus der Demokratie in Berlin koordiniert die Referate, Projekte und Veranstaltungen. Geleitet wird die Geschäftsstelle von einem Direktorat.

Im Kontext der Verschränkung von haupt- und ehrenamtlichem Engagement bietet die Geschäftsstelle einen dauerhaft, zu den üblichen Geschäftszeiten geöffneten „Partizipativen Workspace“, dessen Ressourcen (Internet, Besprechungsraum, Arbeitsplätze, Computer) alle Assoziierten Mitglieder kostenfrei nutzen können.

Fachbereiche

Das Berlin Institut für Partizipation ist in Fachbereiche organisiert, die jeweils hauptamtlich betreut werden. Aktuell sind dies die Fachbereiche Information, Konsultation und Evaluation.

Maßnahmen, Vorhaben und Projekte der Fachbereiche werden im Rahmen eines jeweils eigenen Lenkungskreises entwickelt, dem neben Direktorat und Fachbereichsleiter beliebig viele Assoziierte Mitglieder angehören können. Die Berufung in den Lenkungskreis erfolgt auf der Grundlage von Interessensbekundungen durch das Direktorat.

Kontaktanschrift

Berlin Institut für Partizipation | bipar
Haus der Demokratie
Greifswalder Strasse 4
10405 Berlin