Zertifikatslehrgang

Beteiligungsmanagement

Beteiligungs-
management

Bürgerbeteiligung ist die Teilhabe und Mitgestaltung gesellschaftlicher Akteure an einem Planungs- und Entscheidungsprozess durch gegenseitige Information, Konsultation und Kooperation. Gute Beteiligung stärkt das Vertrauen in politische Entscheidungen.

Doch Gute Beteiligung will gelernt sein. 

Genau das bietet der Zertifikatslehrgang Beteiligungsmanagement des Berlin Instituts für Partizipation: Eine fundierte berufsbegleitende Weiterbildung auf Basis eines bewährten Konzeptes, vermittelt in kleinen Gruppen von erfahrenen Dozentinnen und Dozenten – abgeschlossen mit einem prüfungsbasierten Zertifikat.

Der Lehrgang wird sowohl digital als auch in Präsenz angeboten.

Inhalte des Lehrgangs

In diesem berufsbegleitenden Lehrgang werden die Grundlagen Guter Bürgerbeteiligung theoretisch und praktisch vermittelt. Dazu gehört die Entwicklung erfolgreicher Beteiligungskonzepte ebenso wie die Gewinnung von Teilnehmenden, auch aus beteiligungsfernen Gruppen. Die Auswahl geeigneter Methoden und Formate ist ebenso Gegenstand der Weiterbildung wie die Moderation von Klein- und Großgruppenevents. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem wertschätzenden Umgang mit Konflikten. Auch die Vermittlung von Grundkompetenzen in der Eigenevaluation gehören zum Programm.

Erfahrene Dozentinnen und Dozenten gehen individuell auf die Teilnehmenden ein, die in kleinen Gruppen praxisorientiert anhand zahlreicher Fallbeispiele lernen.

Die Weiterbildung schließt mit einer schriftlichen und mündlichen Prüfung und der Erteilung eines Zertifikates ab.

Was Sie mitnehmen werden

  • Planungskompetenz:
    Sie können für unterschiedliche Beteiligungsgegenstände und ‑ziele erfolgreiche Prozesse entwickeln.
  • Methodenkompetenz:
    Sie können je nach Thema, Rahmenbedingungen und Zielgruppe geeignete Formate und Methoden auswählen.
  • Moderationskompetenz:
    Sie können Beteiligungsveranstaltungen mit unterschiedlichen Teilnehmenden erfolgreich moderieren.
  • Evaluationskompetenz:
    Sie können Beteiligungsveranstaltungen, ‑prozesse und ‑strukturen selbst evaluieren bzw. qualitativ angemessene externe Evaluationen beauftragen.

Wie der Kurs funktioniert

  • Der Zertifikatslehrgang besteht aus 12 Modulen, die jeweils eine besondere Herausforderung Guter Beteiligung im Fokus haben.
  • Alle Module verknüpfen theoretische Grundlagen mit der Vermittlung von Praxiskompetenz in praktischen Übungen.
  • Konkrete Fallbeispiele und deren gemeinsame Analyse bereichern jedes Modul.
  • Umfangreiche Teilnehmerunterlagen dienen auch im Anschluß als wertvolle Quelle für die praktische Arbeit.
  • Sie sind dazu eingeladen, Ihre persönlichen praktischen Erfahrungen und Herausforderungen jederzeit einzubringen.
  • Unsere Dozentinnen und Dozenten stehen auch außerhalb der einzelnen Module für Nachfragen und Beratungen zur Verfügung.

Partner des Zertifikatslehrgangs

Das Kompetenzzentrum Bürgerbeteiligung e.V. bietet kostenlose Erstberatungen für Beteiliger an und vergibt Deutschlands einzige nationale Auszeichnung für kommunale Beteiligungsprozesse. Grundlage dafür sind die zehn Grundsätze Guter Beteiligung der Allianz Vielfältige Demokratie, die auch Bestandteil des Zertifikatslehrgangs sind.

Ein Vertreter des Kompetenzzentrums Bürgerbeteiligung ist Mitglied der Prüfungskommission unseres Zertifikatslehrgangs.

Der Fachverband Bürgerbeteiligung e.V. ist der berufsständische, auf Praxis ausgerichtete, wissenschaftsbasierte Fachverband der Bürgerbeteiligung und Interessenvertretung der in diesem Bereich beruflich Tätigen. Als Sprachrohr der Branche wirbt er für Vertrauen und Akzeptanz und verdeutlicht den Nutzen der Bürgerbeteiligung gegenüber Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit. 

Ein Vertreter des Fachverbands Bürgerbeteiligung ist Mitglied der Prüfungskommission unseres Zertifikatslehrgangs.

Kursinhalte im Detail

Wir erarbeiten die Grundlagen von dialogischer Beteiligung in einer vielfältigen Demokratie. Außerdem beleuchten wir ihren Bezug zu repräsentativen und direktdemokratischen Strukturen sowie die Einbettung in Verwaltungshandeln. Zudem klären wir grundlegende Begrifflichkeiten und Bezüge wie z. B. zwischen Partizipation, Teilhabe und Beteiligung, Wirksamkeit und Selbstwirksamkeit, Vertrauen und Verantwortung.

Wir betrachten die vier Dimensionen der Beteiligung: Legitimation, Akzeptanz, Emanzipation und Qualität. Dazu lernen wir Konzepte wie die Beteiligungsleiter und die Partizipationspyramide kennen und betrachten ihren Einsatz in der Beteiligung anhand konkreter Fallbeispiele.

Wir definieren unterschiedliche Rollen, die es in Beteiligungsprozessen gibt und lernen die Erwartungen unterschiedlicher Akteursgruppen zu ermitteln und einzuschätzen. Anhand praktischer Übungen, u.a. mit der Stakeholdermatrix, sprechen wir über die Anpassung von Beteiligungsprozessen an unterschiedliche akteursspezifische Anforderungen.

Beteiligung ist nicht immer konfliktgetrieben, aber oft spielen Konflikte eine wichtige Rolle. Wir lernen Tools und Methoden kennen, um Konflikte zu erkennen, einzuschätzen und ihre Wirkung auf den Prozess zu beurteilen. Ziel ist ein aktives Konfliktmanagement in und durch Beteiligung.

Wir betrachten die 15 grundlegenden Phasen eines Beteiligungsprozesses und lernen, auf dieser Grundlage erfolgreiche Beteiligungskonzepte zu entwickeln. Dazu dienen uns vorbereitete Fallbeispiele, aber auch Erfahrungen aus der Praxis der Teilnehmenden.

Wir lernen unterschiedliche Formen der Prozessgestaltung und Projektsteuerung für unterschiedliche Verfahrenskonzepte (darunter z.B. mediative, kollaborative und co-kreative Verfahren) kennen und erkunden deren Herausforderungen anhand unterschiedlicher Beteiligungsgegenstände.

Wir sprechen über persönliche und institutionelle Beteiligungskompetenzen. Dabei betrachten wir sowohl die Beteiligenden als auch die Beteiligten. Auch weitere Ressourcen wie Raum, Zeit und Geld, deren Einschätzung und Beschaffung, werden in diesem Modul thematisiert.

Wer muss zu was beteiligt werden? Welche Gruppen sind leicht, welche nur mit Anstrengungen für Beteiligung zu gewinnen? Welche Motive spielen dabei eine Rolle? Wie sichern wir Inklusion in der Beteiligung? Welche Risiken erwachsen, wenn bestimmte Gruppen nicht beteiligt werden? Dazu analysieren wir zahlreiche Praxisbeispiele.

Wir lernen unterschiedliche Strategien der Teilnehmerakquise kennen und sprechen über Sinn und Herausforderung von Betroffenenbeteiligung. Auch losbasierte Auswahlverfahren werden beleuchtet und praktisch erprobt. Darüber hinaus betrachten wir besondere Formate wie Beteiligung im öffentlichen Raum und aufsuchende Beteiligung.

Es gibt Hunderte von Formaten, Tools und Methoden in der Beteiligung. Doch welche ist die Richtige? Das hängt von Ressourcen wie Raum und Zeit, Kompetenzen, Anzahl und Zusammensetzung der Beteiligten ab. Wir betrachten zahlreiche Methoden und deren Kriterien genauer und stellen individuelle „Methodenkisten“ zusammen.

Wir erarbeiten Verständnis für die Prinzipien der Moderation in Beteiligungsprozessen, sprechen darüber, welche Rolle Moderation in Partizipationsprozessen hat, lernen die Prinzipien einer wertschätzenden Moderation kennen und betrachten den Moderationskodex für Beteiligungsprozesse. Ein besonderer Fokus liegt auf dem konstruktiven Umgang mit Störungen aller Art.

Gute Bürgerbeteiligung lernt aus Erfahrung. Wir lernen die Bedeutung und den Nutzen von Evaluation in der Beteiligung kennen, betrachten Konzepte der formativen, quantitativen und qualitativen Evaluation, erarbeiten Kriterien für die Selbstevaluation und Entscheidungsgrundlagen für die Beauftragung von Fremdevaluation.

Für Ihren Lernerfolg

Fortbildung mit Qualität

Lernen in Kleingruppen

Lernen durch Handeln – so lautet das Grundprinzip unserer Bildungsangebote. Die Teilnehmenden erarbeiten sich die jeweiligen Kompetenzen gemeinsam in einer kleinen Gruppe von meist 8 bis 12 Personen unter fachkundiger Anleitung. So bleibt genügend Raum für Rückfragen und aktive Einübung des Erlernten.

Top-Referenten

Die Referenten des Berlin Institut für Partizipation verfügen über langjährige praktische und wissenschaftliche Erfahrungen in der Beteiligung. Sie bilden sich regelmäßig fort und werden ebenso wie die Trainings selbst systematisch evaluiert. Externe Referenten unterliegen denselben hohen Qualitätsansprüchen wie Mitarbeiter des Instituts.

Individuelle Beratung

Bestandteil unserer Trainings ist immer auch eine inkludierte Kompetenzberatung. Dabei ermitteln wir gemeinsam das Kompetenzportfolio der Teilnehenden und beraten bei der persönlichen fachlichen Weiterentwicklung. Dazu gehören ggf. auch Hinweise auf Fortbildungsangebote anderer kompetenter Träger.

Unsere Dozentinnen und Dozenten

Für wen dieser Lehrgang geeignet ist

Praktiker

Sind Sie beruflich mit der Umsetzung von Beteiligungsprozessen in Kommunen, Verwaltungen, bei Vorhabenträgern, Unternehmen oder Organisationen betraut? Dann ist dieser Lehrgang genau für Sie konzipiert.

Planer

Sind Sie in der Stadt- und Regionalplanung tätig? Oder mit der Planung anderer Vorhaben betraut? Dann lernen Sie in diesem Lehrgang, wann, wie und mit welchen Aktueren Sie Beteiligung optimal in Vorhaben integrieren können.

Dienstleister

Sind Sie in einem Planungsbüro oder bei einem anderen Dienstleister beschäftigt, der (auch) Beteiligung anbietet? Oder wollen Beteiligungsprozesse moderieren? Dann vermittelt dieser Lehrgang Ihnen alle relevanten Grundlagen.

Studierende

Sie studieren Politik oder Sozialwissenschaften, Architektur oder Stadtplanung? Unser Lehrgang vermittelt Ihnen wertvolle Kompetenzen, die Ihre Chancen als Berufseinsteiger erhöhen.

Häufige Fragen

Für die Teilnahme am Lehrgang sind keine besonderen Vorkenntnisse notwendig. Vorerfahrung in der Bürgerbeteiligung sowie in der Moderation von Workshops sind zwar von Vorteil, allerdings nicht zwingend notwendig.

Verpassen Sie ein Modul, stellen wir Ihnen die Unterlagen schriftlich zur Verfügung, so dass Sie die Inhalte nacharbeiten können. Zudem stehen Ihnen unsere Dozentinnen und Dozenten für Nachfragen und Erläuterungen zur Verfügung.

Um zur Abschlussprüfung zugelassen zu werden, müssen Sie mindestens 80% der Unterrichtseinheiten besucht haben. Sollte dies z.B. aufgrund von Krankheit nicht möglich sein, finden wir gemeinsam eine Lösung (z.B. Teilnahme an den entsprechenden Modulen in einem anderen Lehrgang oder individuelle Face-to-face Workshops). Unser Organisationsteam versteht es als seine Aufgabe, alle Teilnehmenden auch bis zum Zertifikatsabschluss zu bringen.

Die Teilnahmegebühr den für Lehrgang beträgt 1.800,- EUR. Der Betrag ist umsatzsteuerfrei nach § 4 UStG Abs. 22a. In den Gebühren enthalten sind alle Kursunterlagen und -materialien sowie der Zugang zur Methodendatenbank des Berlin Instituts für Partizipation. Hinzu kommt noch eine Prüfungsgebühr in Höhe von 120,- EUR, die erst bei Antritt zur Prüfung fällig wird.

Sie erhalten gemeinsam mit der Teilnahmebestätigung eine Rechnung, die Sie bitte bis 14 Tage vor Beginn des Lehrgangs überweisen. Soll die Rechnung nicht auf Sie persönlich, sondern auf eine Institution ausgestellt werden, teilen Sie uns dies einfach bei Ihrer Anmeldung oder im Anschluss mit.

Voraussetzung für die Zulassung zur Prüfung ist die Teilnahme an mindestens 80% der Unterrichsteinheiten.

Die Abschlussprüfung besteht aus zwei Teilen: Zunächst erarbeiten Sie ein Beteiligungskonzept zu einem gemeinsam vereinbarten Beteiligungsvorhaben, das auch aus Ihrer praktischen Tätigkeit übernommen werden kann. Dafür haben Sie maximal 3 Monate Zeit. Dieses Konzept wird von den Mitgliedern der Prüfungskommission benotet. Abschließend stellen Sie das Konzept im Rahmen einer 30-minütigen mündlichen Prüfung persönlich vor und beantworten Nachfragen.

Sie erhalten ein ausführliches Feedback und eine finale Note. Bei einer Note von 4,0 oder besser ist die Prüfung bestanden und das Zertifikat wird erteilt. Die Prüfung kann ggf. einmal wiederholt werden.

Grundsätzlich bieten wir den Zertifikatslehrgang zweimal im Jahr an – jeweils als Präsenzunterricht sowie in digitaler Form. Wenn es also aktuell nicht passt, können Sie schon jetzt die Termine für das nächste Semester erfragen bzw. sich unverbindlich als Interessent*in eintragen lassen.

Im Interesse eines positiven Lernumfeldes planen wir die Lehrgänge jeweils mit einer geschlossenen Gruppe. Deshalb ist es nicht möglich, einzelne Module zu buchen.

Allerdings bieten wir alle Module seit Jahren auch als sogenannte In-House-Seminare an, bei denen unsere Referent*innen zu Ihnen kommen. Bei Interesse kontaktieren Sie uns einfach. Wir passen dann unsere Seminarinhalte gerne auf Ihre Teilnehmenden und Rahmebedingungen an.

Die nächsten Lehrgänge

Lehrgang 25/D1

  • Der Zertifikatslehrgang 25/D1 findet vollständig digital statt. 
  • Die Module werden in 12 aufeinanderfolgenden Wochen jeweils mittwochs von 13:00h bis 16:00h unterrichtet.
  • Das erste Modul startet am 09.04.2025, das letzte Modul wird am 25.06.2025 angeboten.
  • Die mündliche Abschlussprüfung erfolgt online nach Absprache.

Lehrgang 25/P1

  • Der Zertifikatslehrgang 25/P1 findet ausschließlich in Präsenz statt.
  • Teil 1 wird am 03./04. Juni 2025 in Berlin durchgeführt (jeweils von 9:00h bis 18:00h).
  • Teil 2 findet ebenfalls in Berlin am 24/25. Juni 2025 statt.
  • Die mündliche Abschlussprüfung erfolgt online nach Absprache.

Lehrgang 25/D2

  • Der Zertifikatslehrgang 25/D1 findet vollständig digital statt. 
  • Die Module werden in 12 aufeinanderfolgenden Wochen jeweils donnerstags von 13:00h bis 16:00h unterrichtet.
  • Das erste Modul startet am 02.10.2025, das letzte Modul wird am 18.12.2025 angeboten.
  • Die mündliche Abschlussprüfung erfolgt online nach Absprache.

Lehrgang 25/P2

  • Der Zertifikatslehrgang 25/P2 findet in Präsenz als Wochenseminar vom 22. bis 26. September 2025 in Berlin statt.
  • Die Abschlussarbeit ist in den Lehrgang integriert. Die mündliche Abschlussprüfung erfolgt am letzten Seminartag.

Anmeldung

1 Step 1

Hiermit melde ich mich verbindlich zu folgendem Lehrgang an:

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Ihre Ansprechperson

Sie haben Fragen zum Inhalt oder zur Organisation des Lehrgangs? Dr. Laura Leißner berät Sie gerne.