Am 8. November 2024 trafen sich Mitglieder des Netzwerk Bürgerhaushalt in Berlin zu einem gemeinsamen Workshop. Organisiert wurde das Treffen vom Team des Berlin Institut für Partizipation in Kooperation mit der der Bundeszentrale für politische Bildung. Die Teilnehmenden repräsentierten eine vielfältige Gruppe aus Fachverbänden und Organisationen, Kommunen und Städten, akademischen Einrichtungen sowie Initiativen und Netzwerken.
Aktuelle Entwicklungen von Bürgerhaushalten
Eröffnet wurde das Treffen von von Svetlana Alenitskaya, Referentin der Bundeszentrale für politische Bildung, und Jörg Sommer, Direktor des Berlin Institut für Partizipation. Die Moderation des Tages übernahm Raphael Seifen. Nach der Vorstellungsrunde sowie einem kreativen Icebreaker, angeleitet durch die Theaterpädagogin Jasmin Rohrig, widmeten sich die Teilnehmenden im World Café-Format den aktuellen Erfolgen und Herausforderungen von Bürgerhaushalten. Die verschiedenen Impulse wurden gesammelt, um sie im weiteren Tagesverlauf immer wieder aufzugreifen. Im anschließenden wissenschaftlichen Impulsvortrag beleuchtete Jörg Sommer die nationalen und internationalen Entwicklungen im Bereich der Bürgerhaushalte. Er stellte fest, dass die Bedeutung der haushaltspolitischen Mitbestimmung durch Bürger*innen im klassischen Format der Bürgerhaushalte abnimmt, während Bürgerbudgets und andere finanzbezogene Partizipationsprojekte vielfältiger und zahlreicher werden.
Intensiver Austausch an den Thementischen
ach der Mittagspause tauschten sich die Teilnehmenden in Kleingruppen zu verschiedenen Aspekten rund um das Thema Bürgerhaushalte aus. Gemeinsam diskutierten sie Herausforderungen, Ziele und Lösungsansätze zu Themen wie Kulturförderung, Kinder- und Jugendbudgets, kleine Bürgerhaushalte und Kommunikation von Bürgerbudgets. Die Ergebnisse der Thementische wurden anschließend im Plenum präsentiert. Konsens bestand darüber, dass Kulturförderung über Bürgerbudgets integrativ betrachtet werden sollte, um das gesellschaftliche Miteinander zu stärken.
Bei den Kinder- und Jugendbudgets lag der Schwerpunkt auf einer zielgruppengerechten Kommunikation und einer flexiblen Finanzierung. Kleine Bürgerhaushalte wurden als flexible Beteiligungsform für Schulen und kleine Gemeinden hervorgehoben. In der Diskussion über die Kommunikation von Bürgerbudgets standen verschiedene Ansätze zur lokalen Anpassung und effektiven Bewerbung im Mittelpunkt.
Weiterentwicklung des Netzwerks: Stärkung von Vernetzung und Kooperation
Am Nachmittag erarbeiteten die Teilnehmenden gemeinsame Ideen zur zukünftigen Weiterentwicklung des Netzwerks. Wichtige Ziele umfassten die Steigerung der Bekanntheit, die Entwicklung von Beratungsangeboten sowie die Förderung des Austauschs innerhalb des Netzwerkes, etwa durch Online-Treffen oder die Schaffung einer gemeinsamen Cloud. Auch konnten in diesem Zuge konkrete Aufgaben identifiziert und neue Arbeitsgruppen gegründet werden.
Insgesamt förderte das Netzwerktreffen Bürgerhaushalt 2024 den Austausch zwischen Fachpersonen und Vertreter*innen unterschiedlicher Institutionen und zeigte das Potenzial und die Herausforderungen von Bürgerhaushalten und Bürgerbudgets in Deutschland auf. Die interaktive Gestaltung und die praxisorientierten Diskussionen trugen zur Stärkung der Vernetzung und zur Weiterentwicklung der Thematik bei.